Booktalk April

Der April ist seit einer Woche vorbei, und wenn ich darüber nachdenke, wie viele Bücher ich dieses Jahr bisher gelesen habe, muss ich zugeben, dass es momentan nicht so gut läuft. Denn ich habe dieses Jahr bislang nur sechs Bücher beendet, und das ist für meine Verhältnisse sehr wenig. Dabei stecke ich nicht in einer Leseflaute, sondern mir fehlt einfach die Zeit, da ich aufgrund meines Studiums und dem bevorstehenden Bachelor-Abschluss viel zu tun habe. Daher hielt ich es für sinnvoll mir ein Hörbuch-Abo zuzulegen, um auch dann in meinen Büchern weiterzukommen, wenn ich gerade nicht lesen kann, zum Beispiel beim Kochen, Backen, Putzen oder Auto fahren. Es gibt bei den Hörbuch-Streamingdiensten aktuell zwei Anbieter, die den Markt dominieren: Audible und BookBeat. Ich habe also recherchiert, welcher der Anbieter für mich der richtige ist. Deswegen habe ich für euch einmal zusammengefasst, was die Streamingdienste bieten und für welchen ich mich entschieden habe.

1. Wie funktioniert das Abo-Modell?

Bei Audible erhält man einmal monatlich ein sogenanntes Guthaben, sozusagen einen Creditpoint, den man gegen ein Hörbuch in der Mediathek eintauschen kann. Die Länge des Hörbuchs ist dabei meistens egal. Es ist zwar möglich, einen Creditpoint zusätzlich zu kaufen. Man muss dafür aber sein Guthaben aufgebraucht haben und kann dann nur drei Creditpoints auf einmal kaufen. Weniger oder mehr ist also nicht möglich. Wenn man bis Ende des Monats das Guthaben nicht genutzt hat, wird es gestapelt. Das heißt, man kann sich im Folgemonat mehr Hörbücher aussuchen, da die Creditpoints nicht verfallen. Außerdem werden die Hörbücher mit dem Guthaben gekauft. Wenn man sein Audible-Abo also kündigt, kann man die Hörbücher weiterhin so oft nutzen, wie man möchte.

Bei BookBeat erhält man einen Tarif, bei dem man auch mehrere Hörbücher pro Monat hören kann. Dabei ist die Hörzeit aber auf 25 Stunden begrenzt. Wichtig zu wissen ist, dass die Spielzeit des Hörbuchs berechnet wird. Wenn man also in doppelter Geschwindigkeit hört, hat man nach acht Stunden schon 16 Stunden Hörzeit verbraucht. Wer ein Premium-Abo hat, bekommt satte 100 Stunden Flatrate-Hören im Monat. Darüber hinaus kann man aber keine zusätzliche Hörzeit kaufen. Wenn man am Ende des Monatsabos nicht alle Stunden verbraucht hat, kann man die ungenutzten Stunden nicht mit in den nächsten Monat nehmen. Man bezahlt hier nur für das Streaming, das Hörbuch wird also nicht gekauft. Wenn man das Abo kündigt, kann man auch die bereits gehörten Hörbücher nicht mehr hören.

2. Wie viel kostet ein Monatsabo und wann kann man kündigen?

Es gibt bei Audible nur einen Monatstarif, bei dem man 9,95€ zahlt. Audible bietet aber regulär einen kostenlosen Probemonat an. Um den Anbieter nutzen zu können, muss man allerdings ein Amazon-Konto haben. Das Audible-Abo ist jederzeit kündbar.

BookBeat bietet zwei verschiedene Monatstarife an. Das Basis-Abo mit 25 Hörstunden kostet 9,99€, während man für das Premium-Abo mit 100 Stunden 16,99€ monatlich zahlt. Auch hier gibt es einen kostenlosen Probemonat oder über Gutscheine gleich mehrere. Für Studierende kostet der Basistarif nach Verifizierung zudem nur 4,99€. Wie bei Audible kann man auch das BookBeat-Abo jederzeit kündigen.

3. Wer hat die größere Auswahl an Hörbüchern?

Audible bietet insgesamt über 500.000 Titel in seiner Mediathek an. Darunter sind sehr bekannte und teilweise auch exklusive Titel wie Harry Potter, Der Herr der Ringe oder die Werke von Sebastian Fitzek und Stephen King. Aber auch viele Sachbücher und Ratgeber sind bei Audible zu finden.

Insgesamt hat BookBeat aber die größere Auswahl. Mit über 800.000 Titeln findet man extrem viel, aber immer noch nicht alles. Harry Potter gibt es dort beispielsweise nicht. Insgesamt habe ich dort aber schon Vieles entdeckt, das mich interessiert: Throne of Glass von Sarah J. Maas, Die Farben des Blutes von Victoria Aveyard oder Die sieben Männer der Evelyn Hugo von Taylor Jenkins Reid zum Beispiel. Letztendlich ist die Auswahl auch immer Geschmackssache. Quantitativ geht der Punkt aber klar an BookBeat.

4. Wo bekomme ich mehr für mein Geld?

Auch diese Frage kann man nicht ganz pauschal beantworten. Wem es wichtig ist, das Hörbuch zu besitzen und auch nach der Kündigung weiterhin mehrmals hören zu können, ist mit Audible besser beraten. Wer dagegen, so wie ich, Hörbücher nur einmal hört und kein Interesse an mehrmaligem Hören hat, bekommt bei BookBeat mehr für sein Geld.

Das möchte ich mit einer kurzen Rechnung veranschaulichen. Ein Hörbuch hat im Schnitt eine Länge von 10-15 Stunden, bei dicken Büchern in einer ungekürzten Fassung können es auch schon mal 20 Stunden oder mehr werden. Bei Audible bekommt man also im Schnitt etwa 15 Stunden Material und kann dieses beliebig oft wiederholen oder zurückspulen. Bei BookBeat bekommt man für das gleiche Geld 25 Stunden. Wiederholen oder zurückspulen wird aber von den Flatrate-Stunden abgezogen. Bei BookBeat kann man zudem mehr als ein Buch monatlich hören. Manchmal reicht die Flatrate sogar für zwei ganze Bücher.

5. Wofür habe ich mich letztendlich entschieden?

Für mich persönlich gibt es in diesem Vergleich einen ganz klaren Gewinner: BookBeat. Ich habe zwei Probemonate erhalten und danach kostet mich der Basistarif als Studentin nur 4,99€. BookBeat ist also günstiger, bietet eine größere Auswahl und man kann monatlich mehr als nur ein Hörbuch hören. Dadurch, dass bei BookBeat in Stunden abgerechnet wird und man in mehrere Bücher mal reinschnuppern und sie problemlos abbrechen kann, ist das BookBeat-Abo zudem deutlich flexibler. Da ich Hörbücher hybrid lese, also mal zum Buch greife und mal zum Hörbuch, verbrauche ich bei BookBeat auch nicht die volle Zeit der Spiellänge. Nach einer Woche habe ich bei BookBeat ziemlich genau drei Stunden verbraucht. Für mich reicht der Basistarif also aus.

Wer gar nicht bereit ist, für das Streaming von Hörbüchern Geld zu bezahlen, kann sein Glück bei Spotify versuchen. Die Auswahl ist nicht sonderlich groß, aber dort findet man zum Beispiel einige Reihen von Rick Riordan, Die Farben des Blutes von Victoria Aveyard oder Die Säulen der Erde von Ken Follett. Dafür muss man allerdings in Kauf nehmen, dass das Hörbuch immer wieder von Werbepausen unterbrochen wird.

Hört ihr gerne Hörbücher? Nutzt ihr einen Streamingdienst und falls ja, welchen? Lasst mir gerne einen Kommentar da und erzählt mir, wie ihr zu eurem Abo gekommen seid und ob ihr es weiterempfehlen würdet.