Percy Jackson – Im Bann des Zyklopen

Percy Jackson – Im Bann des Zyklopen
9. Februar 2019 0 Von lara

Zurück im Camp Half-Blood Hill

Meine Februar-Rezension 2019

Die Jugendbuchreihe „Percy Jackson“ von Rick Riordan erfreut sich nicht nur bei Kindern und Teenagern großer Beliebtheit. Die ersten beiden Bände der Pentalogie wurden außerdem verfilmt und kamen 2010 und 2013 in die Kinos. Beim ersten Film führte noch Chris Columbus Regie, der auch Regisseur der „Harry Potter“-Filme war. Beim zweiten Film wurde Columbus von Thor Freudenthal abgelöst. Riordan selbst ist jedoch alles andere als ein Fan der Verfilmungen. Sein größter Kritikpunkt: Percy wurde ganze fünf Jahre älter gemacht und ist damit im ersten Film bereits 17 Jahre alt. Der Autor selbst hätte sich gewünscht, dass das Publikum das Heranwachsen des Protagonisten begleitet, so wie es auch bei „Harry Potter“ umgesetzt wurde. Wer dieses Phänomen erleben möchte, sollte hier also lieber zu den Büchern greifen. Der zweite Band „Percy Jackson – Im Bann des Zyklopen“ erschien 2006 und ist am ehesten der Urban-Fantasy zuzuschreiben.

Inhalt

Der 13-jährige Percy Jackson ist kein gewöhnlicher Junge, sondern der Sohn des Meeresgottes Poseidon und damit ein sogenanntes Halbblut. Er geht auf das „Meriwether College Prep“ in Manhattan. Inzwischen ist er in der siebten Klasse und dieses Schuljahr noch nicht von der Schule geflogen. Für Percy ein Rekord! Doch dann kommt der letzte Schultag vor den Sommerferien und er gerät im Schulsport in eine sehr alternative Form von Brennball. Plötzlich taucht Percys gute Freundin Annabeth auf, rettet ihn und seinen Mitschüler Tyson aus der Situation und macht sich mit ihnen auf direktem Weg nach Camp „Half-Blood Hill“. Auch dort geht es sehr turbulent zu, denn Thalia, Tochter des Zeus und Fichte, die die Grenzen des Sommercamps schützt, wurde vergiftet und droht zu sterben. Laut Chiron gibt es nur noch eine einzige Möglichkeit Thalia zu retten und die bedeutet gleichzeitig Percys nächstes Abenteuer.

Cover

Band zwei ist farblich primär in orange, schwarz und gelb gehalten. Wieder ist das Gesicht einer Gottheit im Hintergrund zu sehen, dieses Mal im Profil. Der riesige, bärtige Gott blickt ernst nach unten links zu einem Jungen, der Turnschuhe, eine Jeans und ein oranges T-Shirt mit der Aufschrift „Camp Half-Blood“ trägt. Ganz offensichtlich ist es der Protagonist Percy Jackson. Unter ihm ist eine Wolkendecke und hinter ihm die Sonne. Bei der Gottheit handelt es sich wahrscheinlich um den Götterboten Hermes, da vor seinem Bart zwei Schafe stehen und Hermes Gott der Hirten und der Herde ist. Dieses Cover hat viele Parallelen zum ersten: Der kleine Percy, die große Gottheit mit einem Symbol und die eindeutige Farbgebung der Illustration. Auch dieses Cover gefällt mir wirklich sehr.

Kritik

„Mein Albtraum fing so an: Ich stand auf einer verlassenen Straße in einem kleinen Ort am Meer.“, ist der erste Satz des ersten Kapitels. Percy Jackson erzählt wieder als Protagonist aus der Ich-Perspektive und dem gewohnten Tempus. Im Verlauf der Geschichte erwähnt er, dass er das Erlebte sechs Jahre nach den Ereignissen erzählt. Damit ist der Ich-Erzähler Percy im Alter von 19 Jahren. Mit fast 350 Seiten und 20 Kapiteln ist dieses Jugendbuch spürbar kürzer als sein Vorgänger.
Percy muss seine Abenteuer glücklicherweise nicht alleine bestehen, sondern mit Freunden an seiner Seite. Eine davon ist Annabeth Chase, eine Tochter der Göttin Athene. Sie hat blond gelockte Haare und graue Augen. Sie ist außerordentlich klug, liest leidenschaftlich gerne und kennt sich, im Gegensatz zu Percy, ausgezeichnet mit der griechischen Mythologie aus. Außerdem interessiert sie sich sehr für Architektur und träumt davon, eines Tages selbst Gebäude zu entwerfen. Ein Geschenk ihrer Mutter war eine Tarnkappe, die sie unsichtbar macht, wenn sie sie trägt. Mir persönlich hat Annabeth als Charakter sehr gut gefallen, vor allem, da man in diesem Buch noch mehr über sie und ihre Vergangenheit erfährt.
Der Schreibstil bleibt wie gewohnt einfach, aber humorvoll. Die Ereignisse überschlagen sich förmlich und Percy und seine Freunde purzeln von einer problematischen Lage in die nächste. Mir gefällt Riordans rasanter Stil voller aberwitziger und fragwürdiger Momente, die meist gar nicht hinterfragt werden. In Percy Jacksons Götterwelt ist einfach nichts unmöglich.
Trotzdem konnte mich „Im Bann des Zyklopen“ nicht ganz so überzeugend, wie sein Vorgänger. Es waren, rein quantitativ, weniger witzige Passagen vorhanden und auch der Plot hat nicht so viel Raffinesse wie „Diebe im Olymp“. Es wäre besser gewesen, wenn einzelne Szenen etwas weiter ausgeführt worden wären, dafür vielleicht auf andere Passagen, die nicht zum Weiterführen der Geschichte beitragen, verzichtet worden wären. Nichtsdestotrotz hat das Lesen viel Spaß gemacht und die Zeit mit dem Jugendbuch verging wie im Flug. Auch die Länge, beziehungsweise Kürze, war perfekt gewählt.
Das Ende war bis zu einem gewissen Punkt zwar vorhersehbar, auf der letzten Seite erwartet den Leser aber dann doch eine große Überraschung. Ich werde die Reihe auf jeden Fall fortsetzen und mich als nächstes „Percy Jackson – Der Fluch des Titanen“ widmen.

Fazit

Zwar konnte mich „Percy Jackson – Im Bann des Zyklopen“ nicht so begeistern wie der erste Band, trotzdem hat es mir insgesamt sehr gut gefallen. Ich kann vollkommen nachvollziehen, warum diese Pentalogie so viele, hauptsächlich junge, Fans hat. Die Charaktere sind einzigartig, der Plot gleicht einer Achterbahnfahrt und es gibt verrückte und übernatürliche Abenteuer. Außerdem wird das Wissen über griechische Mythologie ganz nebenbei verbessert und bleibt wegen den Geschichten dazu leicht hängen. Deshalb gebe ich dem zweiten Band von „Percy Jackson“ aus dem Jahr 2006 vier von fünf Federn.