Mein Lesejahr 2024
Booktalk Januar
Auf Instagram tummeln sich gerade die ganzen Jahresrückblicke, Highlights, Flops von 2024 und Lesevorsätze für das Jahr 2025. Und auch ich will euch mit diesem Beitrag noch einmal die besten und einzigartigsten Bücher zeigen, die ich 2024 gelesen habe. Außerdem verrate ich euch, ob ich meine Lesevorsätze erreicht habe und welche Ziele und Challenges ich mir für 2025 setze. Hier erfahrt ich, wie viele Bücher ich 2024 gelesen habe, welche meine Highlights waren, welche Genres ich gelesen habe und welche Bücher ich eher nicht weiterempfehlen würde. Zudem empfehle ich euch ein paar Bücher, die deutlich mehr Beachtung verdienen als sie bisher bekommen haben.
1. Wie viele Bücher ich 2024 gelesen habe
Für 2024 hatte ich mir vorgenommen, 24 Bücher zu lesen. Dieses Ziel habe ich exakt erfüllt, auch wenn ich streng genommen das letzte Buch erst Anfang Januar beendet habe. Wegen 24 Büchern im Jahr 2024 kann ich also stolz auf mich sein. Insgesamt waren es über 10.100 Seiten und damit weniger als 2023, obwohl ich ein Buch mehr gelesen habe. Die Bücher 2023 waren also einfach dicker. Im Schnitt haben diese 24 Bücher eine Bewertung von 3,6 Federn erhalten und damit ein wenig mehr als im Vorjahr. Dazu gehören drei Reihen, neun Einzelbände sowie vier einzelne Bände einer Reihe. Mit Flavia de Luce habe ich insbesondere viele Detektivromane gelesen, obwohl das ansonsten eher nicht mein Genre ist. Es ist mir wichtig, mich beim Lesen nicht nur auf ein oder zwei Genres zu beschränken, sondern möglichst querbeet zu lesen und offen für Neues zu sein.
2. Welche Bücher 2024 meine Highlights waren
Dieses Jahr hatte ich satte drei Highlights, was für mich schon viel ist. Ich bin bei der Vergabe der Federn wirklich streng und nur wenige Bücher erhalten bei mir die Bestnote. Eine Reihe, die mich extrem begeistern konnte, war Flavia de Luce von Alan Bradley. Aktuell besteht die Reihe aus elf Bänden, wobei sie bislang nicht abgeschlossen ist. Die Geschichte handelt von der anfangs elfjährigen Flavia de Luce, die mit ihrem Vater, ihren beiden älteren Schwestern und zwei Hausangestellten im Anwesen Buckshaw im fiktiven englischen Dörfchen Bishop’s Lacey lebt. Flavia hat eine starke Faszination für Chemie, Gifte und den Tod. Ihr chemisches Wissen und das Labor auf Buckshaw hilft ihr dabei, den ersten Mordfall zu lösen, der offensichtlich auf ihrem Familienanwesen stattgefunden hat. Damit beginnt Flavias Karriere als Hobbydetektivin, die der Dorfpolizei stets einen Schritt voraus ist. Ich habe mich wirklich unfassbar in diese wunderbare Reihe mit ihrem Charme, Humor und Fachwissen verliebt. Es ist wirklich schade, dass die Reihe im deutschsprachigen Raum eher unbekannt ist, denn in ihr steckt so viel Herzblut. Und auch, wenn die Cover vielleicht den Anschein machen und die Protagonistin noch ein Kind ist: diese Reihe ist nicht nur für Jugendliche gedacht, sondern für jedes Alter! Die Bücher sind nicht nur spannend, informativ und witzig, sondern zutiefst herzerwärmend und das nicht zuletzt wegen grandios ausgearbeiteter Figuren. Diese Reihe hat einen Hype verdient und ich kann euch nur ans Herz legen, den Büchern eine Chance zu geben, auch wenn ihr sonst keine Detektivromane lest. Ich habe die ersten sechs Bände der Reihe gelesen und von meinen drei Highlights sind allein zwei von Flavia de Luce, nämlich Band 1 „Mord im Gurkenbeet“ sowie Band 4 „Vorhang auf für eine Leiche“. Mein drittes Highlight dieses Jahr war „Der letzte Wunsch“ von Andrzej Sapkowski. Es ist der erste Band der Vorgeschichte zu „Der Hexer“, welche als The Witcher nicht nur als Netflix-Adaption, sondern auch als Videospiel-Reihe weltberühmt geworden sind. Die im Buch enthaltenen sechs Kurzgeschichten sind grandios geschrieben und überzeugen mit scharfzüngigen Dialogen, trockenem Humor sowie einer tiefgreifenden Moral. Solltet ihr offen für High Fantasy sein, kann ich euch „Der Hexer“ nur wärmstens empfehlen!
3. Welche Bücher mir 2024 nicht gut gefallen haben
2024 war tatsächlich kein einziges Buch dabei, das ich so schlecht, fand, dass ich ihm nur eine Feder gegeben habe. Es gab jedoch drei Bücher, die nur zwei Federn bekommen haben, da sie für meinen Geschmack eher unterdurchschnittlich waren. Tatsächlich stammen dieses Jahr alle literarischen Enttäuschungen aus dem Genre Thriller. Ich weiß nicht, ob diese Thriller wirklich so unterdurchschnittlich waren, wie ich sie empfunden habe, oder ob ich nur dieses ständige Schema F leid bin, das man in so vielen Thrillern findet. Besonders enttäuscht war ich 2024 von „Roter Drache“ von Thomas Harris. Der 1988 veröffentlichte Thriller war der erste, in dem die berühmt-berüchtigte Figur des Hannibal Lecter auftaucht, deshalb hatte ich eigentlich eine hohe Erwartungshaltung. Letztendlich war ich jedoch ernüchtert. Der Schreibstil ist zäh, es gibt übertrieben viele Nebenfiguren, langatmige Polizeiarbeit und Hannibal Lecter, mit dem dieses Buch groß beworben wird, kommt nur am Rande vor. Ich habe mich zu keiner Zeit gefesselt gefühlt und wie gut kann schon ein Thriller sein, der nie richtig spannend wird? Ähnlich ist es mir auch mit zwei Bänden der Fred Abel-Reihe von Michael Tsokos ergangen. Band 1 „Zerschunden“ sowie Band 3 „Zerbrochen“ haben beide nur zwei Federn erhalten. Der Protagonist Fred Abel ist unfassbar stereotyp, es gibt Thriller-Klischees ohne Ende und allgemein bleibt der Eindruck, Tsokos wurde die klassische Struktur eines Thrillers beigebracht und dann schrieb er eine Reihe von 08/15-Werken, denen jedes Herzblut und Raffinesse fehlt. Erschwerend kommt hinzu, dass Band 2 „Zersetzt“ eigentlich die Vorgeschichte zu Band 1 ist, und es absolut keinen Sinn ergibt, warum Band 1 nicht Band 2 ist und umgekehrt. Es tut mir wirklich leid, das so zu schreiben, da ich Michael Tsokos wirklich sympathisch finde und seine Sachbücher auch sehr lesenswert sind. Aber von der Fred Abel-Reihe muss ich euch leider abraten.
4. Fünf erwähnenswerte Bücher, die mir auch Spaß gemacht haben
Ich habe 2024 wieder viele großartige Bücher gelesen, die bloß wegen kleinerer Kritikpunkte nicht zu den Highlights gehören. Abgesehen von den vier Bänden der Flavia de Luce-Reihe gibt es fünf Bücher, die ihr euch mal genauer ansehen solltet. Das erste ist „Ready Player One“ von Ernest Cline. Es erzählt die Geschichte des 18-jährigen Wade Watts, der im Jahr 2045 bei seiner Tante in einem heruntergekommenen Trailerpark in Oklahoma lebt. Wade flüchtet sich in die virtuelle Realität OASIS, in der er unter dem Gamernamen Parzival nicht nur Abenteuer erlebt und mit Gleichgesinnten chattet, sondern auch zur Schule geht. Doch dann wird die Existenz eines Easter Eggs bekannt gegeben, das den Finder zum Erben des Milliardenimperiums machen soll und eine digitale Jagd nach Macht und Reichtum beginnt. Der dystopische Science-Fiction-Roman besticht mit Anspielungen auf die Popkultur der 1980er-Jahre und ganz viel nerdigem Humor. Doch es geht nicht nur um Fandom, sondern auch um Freundschaft, soziale Probleme und die erste große Liebe. Vielleicht ist Wades schier unendliches Wissen über Filme, Videospiele, Comics und Bücher überzogen, aber wenn ihr nerdiges Zeug mögt oder ein Kind der 1980er seid, solltet ihr das Buch unbedingt lesen. Das zweite Buch, das ich empfehlen möchte, ist „Ana und Zak“ von Brian Katcher. Es ist ein Jugendbuch mit einer zuckersüßen, nerdigen Lovestory. Es handelt von der 18-jährigen Ana Watson, die mit einer Gruppe aus ihrer Schule auf eine Quiz-Meisterschaft in Seattle fährt, bei der auch der ihr verhasste Zak Duquette als Strafe mitfahren muss. Doch dann läuft Anas jüngerer Bruder Clayton weg, weshalb Ana und Zak seine Spuren bis zur Comic Convention verfolgen, um ihn wieder einzufangen, bevor die Lehrerin Mrs. Brinkham Wind davon bekommt. Neben einer niedlichen Teenager-Romanze spielen ernste Themen wie familiäre Probleme ebenfalls eine Rolle, also schaut gerne mal in die Leseprobe! Buch Nr. 3 ist „Der Name des Windes“ von Patrick Rothfuss. Es ist der Auftakt der Königsmörder-Chronik, einem High Fantasy-Epos, der bis heute noch nicht abgeschlossen ist. Protagonist ist Kvothe, der als junger Mann als Gastwirt arbeitet und von einem Chronisten aufgesucht und gebeten wird, seine Lebensgeschichte zu erzählen. Er beginnt mit seiner Kindheit bei den Edama Ruh, einer Gruppe fahrender Musiker, zu der auch seine Eltern gehörten und endet vorerst mit seinem Studium der Magie an einer Universität, denn er will den Namen des Windes lernen. Der Schreibstil ist detailliert sowie poetisch und der faszinierende Protagonist Kvothe wird mit seinem Charme und seiner Intelligenz die meisten Leserherzen im Sturm erobern. „Der Name des Windes“ konnte sogar meinen Lesemuffel von Freund begeistern. Wenn ihr Fans von High Fantasy seid, solltet ihr euch diese unvollendete Reihe keinesfalls entgehen lassen. Die anderen beiden Werke, die es in die Top 5 der 4-Sterne-Bücher geschafft haben, sind der Klassiker „Der große Gatsby“ von F. Scott Fitzgerald sowie die feministische Kurzgeschichten-Sammlung „Miss Kim weiß Bescheid“ von Cho Nam-Joo.
5. Meine Ziele für 2025
Für 2025 plane ich, 25 Bücher zu lesen. Das ist sehr ambitioniert, zumal ich schon letztes Jahr nur knapp mein Ziel erreicht habe. Ich muss also mindestens zwei Bücher pro Monat lesen, um es zu schaffen. Außerdem möchte ich bei der Jahreschallenge von @annalenas.library mitmachen, wobei jeden Monat ein Buch unter einem Motto gelesen werden muss. Das Motto für Januar lautet zum Beispiel: „Lies ein Buch aus einem Genre, das du im letzten Jahr weniger gelesen hast.“ Ich bin also durch alle Genres gegangen, die ich 2024 gelesen habe: Gegenwartsromane, Thriller, historische Romane, High Fantasy, (dystopische) Jugendbücher, Science Fiction, Detektivromane, Kurzgeschichten und einen Klassiker. Dann habe ich nach einem Buch in meinem Regal gegriffen, das ein anderes Genre hat. Aktuell lese ich mit „Das Druidentor“ von Wolfgang Hohlbein also einen Mysterythriller, denn Mystery habe ich zuletzt mit Stephen King vor einigen Jahren gelesen. Ansonsten habe ich mir für 2025 auch wieder eine Fantasy-Reihe vorgenommen, nämlich Legenden der Grisha von Leigh Bardugo. Sie gilt ja aktuell als die Prinzessin der Fantasybücher, und ich will auch endlich ins Grishaverse eintauchen. Der erste Band der Grisha-Trilogie heißt „Goldene Flammen“, und ich bin wirklich gespannt, ob die Reihe den Hype wert ist. Ansonsten lasse ich mich bei den Büchern überraschen und nehme mir den SuB nach Lust und Laune vor. Eigentlich gibt es aktuell keine Neuerscheinung, auf die ich mich dieses Jahr besonders freue, aber ich bin wirklich sehr gespannt, wie „Onyx Storm“ von Rebecca Yarros aufgenommen wird. Der dritte Band der Romantasy-Saga erscheint am 21. Januar und ich bin immer noch unentschlossen, ob die Reihe etwas für mich ist oder nicht, da ich wirklich sehr kontroverse Meinungen dazu gehört habe. Wie „Onyx Storm“ bei der Leserschaft ankommt, wird also wohl darüber entscheiden, ob ich die Rehe auf meine Wunschliste setzen werde oder nicht.
Welches Buch war 2024 euer absolutes Highlight? Und von welchem Buch wart ihr eher enttäuscht? Lasst mir gerne eure Antwort in den Kommentaren da.