Herzensbuch

Herzensbuch
18. April 2020 0 Von lara

Mein Faktastischer April 2020

Der April macht bekanntlich was er will, aber er bringt uns auch den ersten vollständigen Frühlingsmonat und das Osterfest. Außerdem wäre ich diesen Monat verreist, aber die aktuelle Corona-Pandemie hat mir da einen Strich durch die Rechnung gemacht. Natürlich bedeutet ein neuer Monat auch ein neues Thema bei der Bloggeraktion „Faktastisches 2020“ von „Our Favourite Books“. Dieses Mal habe ich mich besonders darauf gefreut einen Artikel zu schreiben, denn es geht um unser persönliches „Herzensbuch“. Gerade in solch düsteren Zeiten möchte ich euch ein Buch ans Herz legen, was mich mindestens zum Schmunzeln gebracht hat . Welches Buch ich dazu auswählen würde, wusste ich sofort.

Es ist nämlich ein moderner Literaturklassiker, der Science Fiction mit britischem Humor kombiniert, was es zu meinem absoluten Lieblingsbuch macht. „Per Anhalter durch die Galaxis“ von Douglas Adams hat heute Kultfaktor und eine eingeschworene Fangemeinde. Insgesamt gibt es fünf Bände dieser Reihe, deren Fortsetzungen „Das Restaurant am Ende des Universums“, „Das Leben, das Universum und der ganze Rest“, „Macht‘s gut und danke für den Fisch“ und „Einmal Rupert und zurück“ heißen, wobei der erste Band mein Favorit bleibt. Das Buch wurde außerdem mit Martin Freeman und Zooey Deschanel in den Hauptrollen verfilmt.

Protagonist ist der unscheinbare Brite Arthur Dent, der eines Morgens erfährt, dass sein Haus für den Bau einer Umgehungsstraße abgerissen werden soll. Macht aber eigentlich nichts, da am selben Tag der gesamte Planet Erde von den Außerirdischen namens Vogonen zerstört werden soll. Zum Glück ist Arthur mit Ford Prefect befreundet, der sich als Mensch getarnter Außerirdischer entpuppt und der Arthurs Leben rettet, indem er ihn per „Subraum-Äther-Winker“ auf dem Vogonen-Raumschiff mitnimmt. Arthur stürzt von einem skurrilen Abenteuer ins nächste und erfährt dadurch, warum die Erde zerstört wurde und erhält den ultimativen Weltraum-Ratgeber „Per Anhalter durch die Galaxis“.

Mit einer Mischung aus Satire, Nonsens und britischem Humor hat Adams einen unverkennbar charakteristischen Stil entwickelt, den seine Fans lieben, bei manchen aber auch zu Unverständnis führen. Um dies stärker zu verdeutlichen, habe ich drei Zitate ausgewählt, die die Einzigartigkeit des Buches wiedergeben sollen:
„Das hier ist eine verdammt harte Galaxis. Wenn man hier überleben will, muss man immer wissen, wo sein Handtuch ist.“
„Der beste Drink, den es gibt, ist der pangalaktische Donnergurgler. Die Wirkung ist so, als würde einem mit einem riesigen Goldbarren, der in Zitronenscheiben ist, das Gehirn aus dem Kopf gedroschen.“
„Dieser Planet hat – oder besser gesagt hatte – ein Problem: die meisten seiner Bewohner waren fast immer unglücklich. Zur Lösung dieses Problems wurden viele Vorschläge gemacht, aber die drehten sich meistens um das Hin und Her kleiner bedruckter Papierscheinchen, und das ist einfach drollig, weil es im großen und ganzen ja nicht die kleinen bedruckten Papierscheinchen waren, die sich unglücklich fühlten.“

Der Roman wird vor allem mit der Zahl 42 in Verbindung gebracht. Dort ist sie die Antwort eines Supercomputers auf die Frage „nach dem Leben, dem Universum und dem ganzen Rest“, nachdem dieser einige Millionen Jahre gerechnet hat. Subkulturell wurde die Zahl 42 immer wieder aufgegriffen. Beispielsweise benannte sich die britische Funkband „Level 42“ als Anlehnung an Adams‘ Werk. In Paris gibt es eine IT-Schule 42 und wer im Computerspiel „Gothic“ im Charaktermenü 42 eingibt, erlebt eine kleine Überraschung. Wenn man den Sprachassistenten Alexa von Amazon fragt, was der Sinn des Lebens sei, antwortet sie: „42, aber vergiss das Handtuch nicht.“

Neben „Per Anhalter durch die Galaxis“ sind aber auch die Fortsetzung „Das Restaurant am Ende des Universums“ und das humoristische Sachbuch „Die Letzten ihrer Art“ extrem lesenswert. Letzteres war übrigens die erste Rezension, die ich jemals online gepostet habe. An „Per Anhalter durch die Galaxis“ bin ich übrigens gekommen, weil mein Vater es mir einfach spontan geschenkt hat, obwohl er eigentlich nur Gelegenheitsleser ist, dies aber eins der wenigen Bücher ist, die er großartig fand.

Die Idee zu „Per Anhalter durch die Galaxis“ hatte Adams übrigens laut eigenen Angaben betrunken auf einem Feld ins Innsbruck, während er „The Hitchhiker‘s Guide through Europe“ las, die Sterne betrachtete und sich fragte, wie es wäre, per Anhalter durch die Galaxis zu reisen. Leider ist Adams 2001 an einem Hezinfarkt in einem Fitnessstudio gestorben, was schon an den tiefschwarzen Humor grenzt, den er selbst immer zelebriert hat. Seine intelligenten Werke werden seine zahlreichen Fans aber immer im Herzen tragen.